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Solarförderungen 2024: Diese finanziellen Unterstützungen gibt es

Nicht jeder kann die Investitionskosten für eine Solaranlage selbst aufbringen. Um den Ausbau der Photovoltaik trotzdem zu beschleunigen, müssen Länder und Landkreise finanzielle Anreize und Unterstützung bieten. Welche Förderungen es gibt und was in unterschiedlichen Ländern gilt, zeigen wir in diesem Artikel.

 

Der Klassiker: Die Einspeisevergütung

Je früher du eine Solaranlage installierst, desto höher fällt die Einspeisevergütung aus. Derzeit liegt sie für Anlagen bis 10 Kilowattpeak bei 8,11 Cent pro Kilowattstunde, darüber hinaus bis 40 kWp sind es 7,03 Cent. Diese Zahlen gelten für Anlagen, die nur den Stromüberschuss einspeisen. Jene, die den kompletten Strom einspeisen und nichts selbst verbrauchen, erhalten 12,87 Cent ( bis 10 kWp) bzw. 10,79 Cent (bis 40 kWp). Die Vergütung sinkt halbjährlich. Ab dem 1. August gibt es je 1% weniger. Die aktuellen Zahlen findest du bei der Bundesnetzagentur.

Diese Vergütungen zählen mit dem EEG 2023 für Anlagen, die ab 2023 in Betrieb genommen wurden und gelten ab Inbetriebnahme für 20 Jahre. 

Übrigens kannst du alte Solarmodule austauschen, auch wenn diese noch funktionieren. Du kannst stattdessen leistungsstärkere Module verwenden und bekommst für die Mehrleistung die aktuelle Einspeisevergütung ausbezahlt. Wenn du durch den Tausch die Anlagengröße erhöhst, weil die neuen Module leistungsstärker sind, dann gilt die alte Vergütungshöhe nur für den Teil der früher schon vorhandenen Anlagenleistung.

 

Solarförderung durch KfW-Kredit

Wenn du deine Solaranlage nicht nur durch Eigenkapital finanzieren kann oder möchtest, kannst du bei der KfW-Bank einen Kredit beantragen. Dieses Angebot gilt aber nur für Privatpersonen. Für Solaranlagen auf Dächern, Freiflächen oder an Fassaden bekommst du ein Darlehen mit vergünstigten Zinsen. Diese Kredite laufen mindestens zwei Jahre und pro Anlage bekommst du maximal 150 Millionen Euro. Aktuell liegt der Zinssatz bei mindestens 5,11 Prozent. 

Zu den Kosten zählen die Anlage selbst, deren Planung, Projektierung und Installation. Den Kredit bekommst du übrigens auch auf Batteriespeicher.  Inbegriffen – auch für Batteriespeicher. Für den Antrag musst du zu deiner Hausbank gehen. Diese prüft deine wirtschaftlichen Verhältnisse und die der künftigen Anlage anhand des Standorts. Erst wenn der Kredit für die Anlage bewilligt wurde, kannst du den Kaufvertrag abschließen. Es ist nämlich nicht möglich, dass du den Kredit erst beantragst, wenn du die Anlage schon bestellt hast. 

 

Regionale Förderungen für Solaranlagen

Der KfW-Kredit und die EEG-Vergütung sind bundesweite Fördermaßnahmen. Sie gelten für ganz Deutschland. Du solltest dich darüber hinaus auf jeden Fall auch in deiner Gemeinde, deinem Landkreis und auch deinem Bundesland informierenden, ob und wie Solaranlagen und deren Komponenten (Batteriespeicher, Wärmepumpe, Wallbox) zusätzlich gefördert werden. Erste Anlaufstelle dafür ist deine Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Im Folgenden sehen wir uns an, welche Förderungen es zusätzlich noch gibt.

Diese Aufzählung ist allerdings nicht umfassend, da wir nicht die Zahlen und Bestimmungen in jeder Gemeinde kennen.

Berlin: Hier gibt es derzeit ein Förderprogramm auf Landesebene. Diese sogenannte SolarPLUS-Förderung bietet finanzielle Unterstützung für …

  • Dachgutachten, Machbarkeitsstudien, Zähler- und Messkonzepte und Steuerberatungen,
  • Hauselektrik (Messplätze, Zusammenlegung von Hausanschlüssen),
  • Kauf oder Pacht von Stromspeichern,
  • denkmalgerechte PV-, Fassaden-PV- und Gründach-PV-Anlagen (Sonderanlagen-Boni) sowie
  • Steckersolargeräte.

Den Antrag können nicht nur Privatpersonen stellen, sondern auch Wohnungseigentümergemeinschaften, Energieversorger und Unternehmen stellen.

Alle Infos zu Berlin findest du hier

Für Anschaffung und Installation einer Solarspeichers vergibt Berlin zum Beispiel bis zu 30.000 Euro. Für Balkonkraftwerke erhält man bis zu 500 Euro Zuschuss. Und es gibt Zuschüsse für Dachgutachten, Zähler- und Messkonzepte und die steuerliche Erstberatung.

 

Mecklenburg Vorpommern:
Dieses Bundesland fördert keine großen Solaranlagen, dafür aber Balkonkraftwerke. Wie in Berlin gibt es auch hier bis zu 500 Euro pro Balkonkrafterk und pro Wohneinheit. Du kannst also nicht mehr als eine Anlage bei dir Zuhause mit einer
Förderung finanzieren. Voraussetzung ist, dass du die Anlage erst nach dem 7.11.2022 gekauft hast.

Dortmund:

Im Rahmen von progres.nrw werden gleich mehrere Komponenten gefördert, die zu den Erneuerbaren Energien gehören.
Das sind:

  • Thermische Solaranlagen zur Erzeugung von Prozesswärme
  • PV-Anlagen, die nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert werden (Freiflächen-Photovoltaikanlagen, Floating-Photovoltaikanlagen und Agro-Photovoltaikanlagen)
  • PV-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden zusammen mit einem Batteriespeicher
  • Planungs- und Beratungsleistungen zum Photovoltaikausbau
  • Wasserkraftanlagen
  • Erneuerung der Hauselektrik in bestehenden Mehrparteienhäusern im Vorfeld der Installation einer neuen Photovoltaik-Anlage
  • Förderung von Fassaden-Photovoltaik
  • Förderung von Carports mit Photovoltaik-Dach
  • Förderung von Beratungsleistungen für Kleinwindenergieanlagen
  • Fördermodul „Geothermie“: Anlagen, Techniken und Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energien auf Basis von Geothermie sowie Studien, seismische Messungen und Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen

Alle Details zu diesen und weiteren Förderungen findest du hier.

Hessen: Wenn du als privater Eigentümer von einem Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus eine Solaranlage installieren möchtest, unterstützt dich die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum und der KfW. Du erhältst dadurch eine  Förderung für Kauf und Installation einer PV-Anlage inklusive Anschluss an das Stromnetz mit einer installierten Leistung von bis zu 20 kW. Zusätzlich gilt die Förderung für eine zugehörigen Batteriespeicher sowie die Steuer- und Regeltechnik. Das Geld ist allerdings ein Darlehen und du musst es zurückzahlen. Bis zu 90 Prozent der Gesamtinvestitionskosten, jedoch mindestens 10.000 und maximal 50.000 können das sein. Die Laufzeit gilt für zehn Jahre. Die Höhe der  Zinsen musst du bei deiner örtlichen Bank erfragen.

 

 

 

 

Wie sieht es in Österreich aus?

In Österreich gilt seit dem 1. Januar 2024 der Nullsteuersatz für PV-Anlagen mit einer Leistung bis 35 kWp sowie dazugehörige Speicher.  Wie auch in Deutschland zahlst du dann keine Mehrwertsteuer mehr, wenn du eine Solaranlage und Komponenten kaufst. Die Befreiung gilt für Speicher, wenn sie gemeinsam mit der Solaranlage angeschafft wurden. Und auch Balkonkraftwerke sind ab jetzt ohne Mehrwertsteuer. Für Anlagen über 35 kWp kannst du einen Förderantrag über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bei den nächsten Fördercalls der EAG-Abwicklungsstelle (OeMAG) stellen.
Der dritte Fördercall für dieses Jahr startet am 7. Oktober 2024 um 17:00 Uhr und endet am 21. Oktober 2024 um 23:59 Uhr.

Alle Informationen dazu und auch zu den Förderungen in Gemeinden und Bundesländern haben wir dir hier aufgelistet. 

 

Die ersten Förderungen für Solaranlagen gab es vor über 30 Jahren. Das war zwischen 1990 und 1992, als die Bundesregierung mit dem sogenannten 1000-Dächer-Programm Photovoltaikanlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser gefördert hat. Damals erstatteten Bund und Länder 70 % der Anlagen- und Installationskosten für Anlagen mit 1 bis 5 kW Standardleistung. Eine satte Ersparnis, die es so leider heute so nicht mehr gibt. Auch für die Einspeisung von Strom gab es früher mehr Geld. Bis zum Jahr 2000 erhielt man zum Beispiel 50,62 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings waren Solaranlagen damals auch viel teurer und bei weitem nicht so leistungsstark. Heute sind die Förderungen anders verteilt und unterscheiden sich auch innerhalb Deutschlands stark. Im Anschluss sehen wir uns an, welche Förderungen es gibt und wie es sich mit Zuschüssen der Bundesländer innerhalb Deutschlands verhält.