Franchise-Wissen

Franchise-Wissen für Gründer

Grundlagen zum Thema Franchising

Wer mit dem Gedanken spielt sich als Franchisenehmer selbständig zu machen, sollte sich ein gewisses Franchise-Wissen aneignen um nicht später Überraschungen zu erleben. Mit dem richtigen Franchise-Wissen können Sie mögliche Franchisesysteme prüfen und die richtige die Entscheidung fällen. 

Der Begriff Franchise ist fest mit amerikanischen Fast-Food-Ketten verbunden und es ist richtig, dass durch Franchisesysteme wie McDonalds oder Burger King diese Art von Vertriebsmodell auch in Deutschland und Österreich bekannt geworden ist. Er stammt ursprünglich aus der Distributionspolitik und bezeichnet eine Art des indirekten Verkaufs, bei der ein Franchise-Geber einem Franchise-Nehmer die regionale Nutzung eines Franchisemodells bzw. Geschäftskonzeptes gegen Entgelt zur Verfügung stellt.

Wir möchten Ihnen das Thema Franchise näher bringen und Ihnen die Grundlagen für Ihr Franchise-Wissen liefern.

Was sind die Vorteile von Franchising?

Muss man das Rad eigentlich immer wieder neu erfinden oder sollte man nicht besser auf bewährte Dinge setzen? Diese Frage sollte man sich als Gründer als erstes stellen und wenn man eher Teamplayer als Einzelgänger ist, ist Franchising eine ideale Basis für den Weg in die Selbständigkeit. 

Gerade in der Gründungsphase ist man für jede Hilfe dankbar. Ab dem ersten Augenblick, in dem Sie sich für die Zusammenarbeit mit einem Franchise-System entscheiden, haben Sie einen kompetenten Ansprechpartner, der Ihnen wertvolle Tipps gibt und einen Fahrplan in die Selbständigkeit liefert. 

Als junger Franchise-Nehmer profitieren Sie sowohl von dem bestehenden Know-How und den Erfahrungen des Franchise-Gebers aber auch der anderen Franchise-Nehmer. Das bedeutet, dass das Gründungsrisiko für Sie wesentlich geringer ist als würden Sie alleine Ihre Geschäftsidee umsetzen. Eine Studie des Deutschen Franchiseverbandes belegt, dass Franchise-Gründungen signifikant erfolgreicher sind als klassische Existenzgründungen. Die Studie zeigt, dass nach drei Jahren noch durchschnittlich 83 Prozent der Franchise-Unternehmer aktiv sind, aber nur 68 Prozent der Selbstständigen, die es alleine versucht haben.

Franchise-Systeme zeichnen sich vielmehr dadurch aus, dass viele Dinge bereits schon einmal durchdacht, organisiert und erprobt wurden. Das sind beispielsweise erprobte Werbe- und Marktingmittel oder Lieferantenbeziehungen. Ihre Gründungsphase reduziert sich damit enorm und die Gefahr vor möglichen Fehlern. 

Tipp: Prüfen Sie für sich, ob Sie eher alles selbst entwickeln wollen oder auf bewährte Dinge setzen, sind Sie Teamplayer oder Einzelgänger und sind Sie bereit sich an Vorgaben des Franchise-Systems zu halten?

 
  • Sie erhalten ein „schlüsselfertiges Geschäftskonzept“
  • Sie können nach der Einarbeitung sofort durchstarten
  • Sie arbeiten in einer Gruppe mit anderen Partnern und können sich ständig austauschen
  • Sie erhalten Unterstützung bei der Beschaffung der Gründungsfinanzierung
  • Sie bauen Ihr Geschäft auf der Bekanntheit des Systems auf
  • Sie müssen nicht alles selber entwickeln, sondern nutzen erprobte Abläufe
  • Sie nutzen Einkaufsvorteile durch Mengenvorteile
  • Sie können die Systemzentrale um Rat fragen und erhalten Unterstützung im Tagesgeschäft
  • Sie sind ein attraktiverer Arbeitgeber als eine One-Man-Show und haben einen leichteren Zugang zu neuen Mitarbeitern
  • Sie können Ihr Risiko durch bestehende Betriebe besser abschätzen
  • Sie nutzen ein erprobtes Marken- oder Dienstleistungssortiment
  • Sie erweitern Ihr Fachwissen durch regelmäßige Partner-Schulungen und Erfahrungsberichte
  • Sie nutzen ein Image eines Großunternehmens mit einem geschützten Namen
  • Sie haben geringe Fixkosten durch Kostenverteilung
  • Sie verfügen über eine größere Kreditwürdigkeit und erhalten damit leichteren Zugang zu Krediten
  • Sie können Ihr Tun mit anderen Partnern messen und damit gegebenenfalls Missstände analysieren
  • Die anfänglichen Investitionen sind wesentlich geringer um einen vergleichbaren Status zu erreichen

Der Franchisevertrag - Die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit

Welches Franchise-Wissen Sie zur Vertragsprüfung benötigen?

Da es in Deutschland und Österreich kein spezielles Franchiserecht, wie beispielsweise in den USA gibt, müssen alle relevanten Punkte in einem sehr komplexen Franchisevertrag geregelt werden. Der Vertrag ist daher eine Mischung aus allgemeinem Vertragsrecht, AGB-Recht, Handelsvertreterrecht und Kartell- und Markenrecht und wird von Franchise-Fachanwälten auf die Bedürfnisse des jeweiligen Systems individuell angepasst. Der meistens über 30 Seiten lange Vertrag regelt Punkte wie die Markennutzung, die Gebühren, die Rechte und Pflichten von Franchise-Nehmer und –Geber, die Kündigungsmöglichkeiten, die Vertragsdauer und je nach System auch das Vertragsgebiet. 

Seriöse Franchise-Systeme stellen Interessenten den Vertrag frühzeitig zur Prüfung zur Verfügung. Änderungen im Vertrag sind in den meisten Fällen nicht möglich, da die Verträge auch mit anderen Partnern in der gleichen Form geschlossen werden. 

Tipp: Prüfen Sie den Franchisevertrag mit Ihrem Franchise-Wissen zunächst eigenständig bevor Sie diesen gegebenenfalls durch einen Fachanwalt prüfen lassen. Zertifizierte Systeme stellen dem Franchiseverband den Vertrag zur Einsicht zur Verfügung. Achten Sie darauf, ob es sich um ein zertifiziertes System handelt. 

10 Tipps wie Sie ein System prüfen

Drum prüfe wer sich ewig bindet. Diese Aussage müssen Sie auch bei der Auswahl eines Franchise-Systems beherzigen, denn ist erst mal ein Vertrag geschlossen, ist ein Weg zurück nicht ganz so leicht und oftmals mit viel Ärger verbunden. Die folgenden 10 Tipps sollen Ihnen helfen eine erste Auswahl zu treffen, bevor Sie in die Details des Geschäftskonzepts mit dem Franchise-Geber gehen. 

1. Welchen Gesamteindruck macht das Franchise-System auf Sie? Wie ist der Internetauftritt aufgebaut und welchen Eindruck machen die Unterlagen, die Ihnen der Franchise-Geber zur Verfügung stellt. Halten die Unterlagen, was der Franchise-Geber in seiner Werbung verspricht oder sind die Dinge veraltet und oberflächlich? Dann wird auch das Konzept wenig taugen. Wer führt mit Ihnen die Gespräche und welche Kompetenz besitzt der Mitarbeiter. Bei jungen oder kleineren Systemen ist es üblich, dass der Geschäftsführer die Kontaktperson ist. Vorsicht bei zu hohen Gewinnversprechungen in Anzeigen.

2. Wie schnell reagiert der Franchise-Geber auf Ihre Kontaktaufnahme? Eine erste sehr effektive Prüfung ist die Reaktionszeit. Wie viel Zeit vergeht bis sich der Franchise-Geber auf Ihre Anfrage meldet. Gut organisierte und prozesserfahrene Systeme reagieren sehr schnell, bei unerfahrenen und nicht organisierten Systemen dauert es schon mal ein paar Tage teilweise sogar Wochen.

3. Ist das System ein zertifiziertes Vollmitglied beim Deutschen Franchiseverband? Vom Deutschen Franchiseverband zertifizierte Franchise-Geber werden bei ihrer Aufnahme und in Abständen von drei Jahren überprüft. Diese Zertifizierung gewährt Ihnen eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Seriosität des Angebotes. Verbands-Mitglieder finden Sie auf der Internetseite des Deutschen-Franchiseverbandes, zertifizierte Systeme sind mit einem Siegel gekennzeichnet. Der Verband liefert Ihnen zudem als Gründer umfangreiches Franchise-Wissen.

4. Welche Nutzengründe für Sie nennt der Franchise-Geber, dass Sie Partner gerade bei diesem System werden sollten. Fast jedes Geschäftskonzept kann man auch eigenständig aufbauen. Welchen Nutzen haben Sie, wenn Sie Partner des Systems werden? 

5. Welchen Stellenwert hat das System für den Franchise-Geber. Das Franchise-System sollte die Hauptaufgabe des Franchise-Gebers sein und nicht nur als Nebenerwerb geführt werden. 

6.Seit wann betreibt der Franchise-Geber das System und wie viele Franchise-Nehmer gibt es bereits. Sprechen Sie mit bestehenden Partnern, die auch schon länger dabei sind. Was sind das für Persönlichkeiten und wie ist deren Zufriedenheit in der Zusammenarbeit mit dem Franchise-Geber?

7. Welche Unterlagen stellt Ihnen der Franchise-Geber in der Informationsphase zur Verfügung? Je offener das System mit Informationen umgeht, desto mehr kann man davon ausgehen, dass es sich um ein seriöses System handelt. Natürlich sichert sich der Franchise-Geber über eine Vertraulichkeitsvereinbarung ab. Erhalten Sie den Vertrag vorab zur Prüfung oder gewährt Ihnen der Franchise-Geber einen Einblick in das Franchise-Handbuch?

8. Seriöse Systeme sind nicht an einem internen Verteilungskampf interessiert. Darum erhalten Franchise-Nehmer in der Regel exklusive Vertragsgebiete mit Gebietsschutz. Schauen Sie sich um: Gibt es bereits mehrere Anbieter im Ihrem gewünschten Gebiet, ist der Markt aufgeteilt?

9. Welche Leistungen erhalten Sie vom Franchise-Geber und welche Gebühren zahlen Sie dafür? Die zu zahlenden Gebühren sollten im Verhältnis zu den Leistungen des Franchise-Gebers stehen und für beide Parteien Vorteile liefern. Für den Franchise-Nehmer den Vorteil, dass er Leistungen erhält, für die er alleine wesentlich mehr investieren müsste. Für den Franchise-Geber: dass er ein entwickeltes Konzept an mehrere „Kunden verkaufen“ kann. 

10. Welche Unterstützungen erhalten Sie vom Franchise-Geber in der Gründungsphase, beispielsweise bei der Erstellung eines Businessplans oder bei der Gründungsfinanzierung? Der Franchise-Geber sollte einen detaillierten Fahrplan in der Tasche haben um Ihren Start in die Selbständigkeit so einfach wie möglich zu machen. 

Die Franchisezentrale

Wichtiges Franchise-Wissen über die Aufgaben der Steuereinheit

Die Franchisezentrale ist die zentrale Steuereinheit in einem Franchise-System. Als ausgelagerte Abteilung der Betriebe erbringt diese administrative Leistungen, also diejenigen Aufgaben, die für alle Franchise-Nehmer relevant sind und sie im Tagesgeschäft entlasten. In den meisten Systemen kümmert sich die Zentrale um Aufgaben wie: den Einkauf, die Warenwirtschaft, das Marketing, die Werbung und um die weitere Expansion des gesamten Systems. Neue Partner werden von der Zentrale rekrutiert, ausgebildet und in das System integriert. 

Neben diesen Hauptaufgaben unterstützen die Mitarbeiter der Zentrale mit ihrem angesammelten Fach- und Branchenwissen die regionalen Betriebe im Aufbau und Leitung ihrer regionalen Betriebe. Sie vernetzen die Partner untereinander, bündeln Know-How und geben es an die Partner weiter.

Effektivitätssteigerung durch Bündelung und definierte Arbeitsabläufe - Gegenüber Einzelunternehmen werden die Leistungen nicht nur für ein Unternehmen, sondern gebündelt und professionell für alle angeschlossenen Franchisebetriebe erbracht. Nach dem Motto „einmal gedacht, hundert Mal gemacht“ steigern definierte Arbeitsabläufe die Effektivität und Qualität der Partnerbetriebe als auch der Zentrale. Diese Abläufe werden im Handbuch von der Zentrale dokumentiert und den Nehmern zur Verfügung gestellt. 

Kleine effektive Einheiten - Franchise-Zentrale starten in der Regel als kleine Einheit mit 2 – 3 Personen und wachsen im Zuge der Partnerexpansion. Dennoch bleiben Systemzentralen auch langfristig in ihren Größen überschaubar. 

Franchisezentrale bilden ihre neuen Geschäftspartner in allen technischen und betriebstechnischen Themen und vielfach auch zum Thema Franchise-Wissen aus, um die Zusammenarbeit zwischen Partner und Zentrale zu vereinfachen.

Tipp: Sehr wichtig für Ihr Franchise-Wissen ist der Aufbau und die Organisation der Zentrale. Lernen Sie die Mitarbeiter der Franchisezentrale in den Vorgesprächen kennen. Sind sie Ihnen sympatisch und glauben Sie, dass sie mit Ihnen zusammenarbeiten können?

Die Gebühren - Unkostenbeitrag für Leistungen der Zentrale

Der Aufbau der Gebühren ist von System zu System sehr unterschiedlich. Generell unterscheidet man in einmalige Eintrittsgebühren und laufende Gebühren. Die Höhe der laufenden Gebühren richtet sich grundsätzlich nach dem Umfang der Leistung des Systems.

Mit den Eintrittsgebühren werden vor allem die Vorleistungen des Franchise-Gebers für den Aufbau des Systems honoriert,die mit der Aufnahme in das System verbunden sind. Die Vorleistungen bestehen beispielsweise im Konzept – und im Markenaufbau und der allgemeinen Entwicklung. Zudem werden mit dieser Gebühr die Kosten für die Betreuungsleistungen, wie die Standortberatung oder die Grundlagenschulungen, zwischen Vertragsabschluss und Geschäftsstart gedeckt. 

Laufende Gebühren sind in der Regel die monatlichen Gebühren, die für die laufenden Betreuungsleistungen und Tätigkeiten der Zentrale erhoben werden. Diese sind oftmals am Umsatz des Partners gekoppelt. Vielfach wird neben der laufenden Gebühr noch eine Werbegebühr für überregionale Werbung bzw. für bestimmte Werbemaßnahmen erhoben. Werden Werbegebühren erhoben, hat der Franchise-Nehmer das Recht, die erbrachte Werbeleistung nachgewiesen zu bekommen.

Tipp: Was müssten Sie selbst investieren um den gleichen Status zu erreichen und wie lange würde es dauern? Welche laufenden monatlichen Kosten hätten Sie, wenn Sie die Leistungen der Zentrale selbst erbringen müssten? Gebühren sollten im Verhältnis zu den Leistungen stehen und für beide Vertragsparteien gewisse Vorteile liefern.

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