Rund 70.000 Teilnehmende sind dieses Jahr auf der UN-Klimakonferenz gelistet. Insgesamt 13 Tage dauert die Konferenz, die auch (Welt-) Klimagipfel oder Welt-Klimakonferenz genannt wird. Das erste Treffen dieser Art fand im Februar 1979 in Genf statt. 1992 nannte man es Umweltgipfel in Rio de Janeiro und seit 1995 werden die jährlichen Veranstaltungen als Konferenz zwischen den Vertragsstaaten der UN-Klimakonvention, kurz Conference of the Parties (COP) bezeichnet.
Im Rahmen dieser Konferenzen wurde zum Beispiel das Kyoto Protokoll oder das Pariser Klimaabkommen beschlossen. In diesem Jahr kommen erneut Forschende, Experten sowie Politiker aus beinahe 200 Ländern zusammen und sprechen über Möglichkeiten, die Erwärmung der Erde zu verlangsamen.
In Anbetracht aktueller Krisen wie dem Ukraine-Krieg und dem Krieg im Gazastreifen kam vermehrt die Frage auf, sich auf Wichtigeres zu fokussieren als den Klimaschutz. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra dazu: „Wenn man sich die ganzen geopolitischen Spannungen ansieht, ist die Sache eher schwieriger als einfacher geworden. Aber es sollte niemals eine Ausrede dafür sein, sich nicht zu engagieren und nicht zu versuchen, mehr zu tun“.
Tatsächlich ist die Klimakonferenz wichtiger denn je: Rekordhitze in den vergangenen Sommermonaten, die daraus resultierende Wasserknappheit und Extreme, wie Überflutungen oder Feuer waren täglich in den Nachrichten. Der vergangene Oktober soll der wärmste seit 125.000 Jahren gewesen sein. Das 1,5 Grad Ziel ist kein Ziel mehr, sondern eine Zahl, die im Zeitraum zwischen 2023 und 2035 mit großer Sicherheit überschritten sein wird.
Klimakonferenz 2023 – das sind die Programmpunkte
2023 ist das erste Jahr, in dem alle Teilnehmenden Bilanz ziehen wollen. Und zwar in Bezug auf das Pariser Klimaabkommen. Ab dann sollen alle fünf Jahre die Fortschritte beim Klimaschutz überprüft werden. Weitere Themen sind die schnelle Energiewende – weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. Zudem werden Antworten auf folgende Fragen gesucht:
Wie können die Länder die CO2 Emissionen bis 2030 deutlich reduzieren?
Wie können Länder widerstandsfähiger werden und sich besser gegen den Klimawandel wappnen?
Ein wichtiger Punkt ist auch eine Art finanzieller Puffer für Entwicklungsländer, die derzeit stark vom Klimawandel betroffen sind und künftig sein werden. Dieser Fonds wurde tatsächlich eingerichtet. Auf der diesjährigen COP erklärten Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate, dass sie jeweils 100 Millionen Dollar einzahlen würden. Auch Japan, die USA und Großbritannien sagten finanzielle Mittel zu. China zeigte sich bisher sehr zurückhaltend, was den Klimaschutz betrifft. Und das, obwohl das Land die höchsten Treibhausgasemissionen von allen aufweist. Die neue Vereinbarung sorgt dafür, dass auch China nun in den Fonds einzahlen soll. Knackpunkt ist allerdings, dass die Zahlungen freiwillig sind.
Kritik an der COP 28
In diesem Jahr findet die COP das erste Mal in Dubai statt. Sultan Ahmed Al-Jaber hat in diesem Jahr den Vorsitz auf der Klimakonferenz. Eine Entscheidung, die vor allem von Klimaaktivisten- und Experten aus Deutschland und Kenia scharf kritisiert wurde. Schließlich ist er Chef des Ölkonzerns der staatlichen Ölgesellschaft der VAE und seit 2016 Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate. In Anbetracht dessen sei es ein ziemlicher Widerspruch, dass der Chef eines Ölkonzerns das 1,5 Grad Ziel verfolgen würde. Beobachtende, welche die Konferenz und die Vorbereitungstreffen täglich verfolgen, erzählen gegenüber der ARD davon, dass der Sultan eher als Vermittler als Antreiber auftritt und in erster Linie eher positive Schlagzeilen als Ergebnisse präsentieren möchte. Anstatt die Emissionen zu verringern, möchte er die Klimagase der Kraftwerke einfangen und wegsperren. Mit seinem Unternehmen soll weiterhin Öl gefördert werden, anstatt auf nachhaltige Alternativen wie die Solarenergie umzusteigen. Sonne hätte man in Dubai immerhin genug. Während man in demokratischen Staaten regelmäßig Demonstrierende vor den Klimagipfeln findet, geht es in Dubai sehr ruhig zu. Angst vor Druck von außen gibt es wenig. Letztendlich ist auch die Entscheidungsfindung auf der Weltklimakonferenz eine Herausforderung. Denn jeder Vertragsstaat hat eine Stimme und Entscheidungen werden dort nur einstimmig getroffen. Sobald also nur ein einziges Land gegen etwas stimmt, kommt ein Beschluss nicht zustande. Laut dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf sei das ein Geburtsfehler dieser UN-Klimagipfel. Gegenüber der Tagesschau erklärte er 2022: „Dadurch gibt es zwangsläufig immer nur einen Minimalkonsens. Es ist ein Wunder, dass auf diesem Weg überhaupt so etwas wie das Pariser Klimaabkommen entstanden sei.“
Einig sind sich die Staaten immerhin, dass die Erneuerbaren Energien noch in diesem Jahrzehnt weltweit verdreifacht werden. Allerdings zählen Staaten wie China oder die USA auch die Kernkraft zu den sauberen Energien.
Ausblick – Das bringt die Klimakonferenz wirklich
Trotz der vielen Kritik blickt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hoffnungsvoll auf die Konferenz. Immerhin hätten die Entscheidungen auf den Klimakonferenzen die Erderwärmung eingedämmt und den zu erwartenden Anstieg von einem Temperaturpfad von damals fast vier Grad auf jetzt etwa 2,5 Grad gesenkt. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 ist eines der wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Weltklimakonferenzen. 195 Staaten verpflichteten sich damals dazu, den Klimawandel einzudämmen. Erreichen wird man dieses Ziel allerdings nicht, darin sind sich Forschende heute einig. Eher schiele man auf das 2 Grad Ziel. Laut dem SWR haben nur 24 der fast 200 Staaten ihre Ziele im letzten Jahr angepasst. Rügen gibt es dafür keine. Deshalb ist es auch so schwer, entscheidende Ergebnisse im Klimaschutz zu erzielen.
Die jährlichen Großereignisse kosten Unmengen von Geld und Ressourcen, liefern bisher wenig zufriedenstellend Ergebnisse. Die folgende Frage ist also berechtigt: Brauchen wir überhaupt noch Klimakonferenzen?
Obwohl die Konferenzen für Außenstehende sinnlos wirken, gibt es keine wirkliche Alternative dazu. Schließlich haben dort auch kleinere oder weniger reiche Länder die Chance, dass man ihnen zuhört. Um die Erderwärmung zu stoppen, müssen schließlich alle Länder zusammenarbeiten.
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